Montag, 26. September 2011

Es folgten mehrere Krankenhausaufenthalt

Es waren schwierige Momente. Es ging mir nicht gut. Meine Ärzte machten mir klar, dass
ich nicht nur eine ambulante Psychotherapie machen sollte, sonder auch für ein paar Wochen in eine Klinik für psychosomatische Erkrankungen begeben. Nicht nur wegen meiner Depressionen, sondern auch wegen der immer noch anhaltenenden chronischen Schmerzen, die nach Operation mehrerer Bandscheibenvorfälle nicht mehr von meiner Seite wischen. Wie geht es jemanden damit, der gesagt bekommt, er solle wg. seiner Psychischen Probleme in eine Klinik gehen, die im Volksmund  als "Irrenanstalt" oder etwas liebevoller "Meisenburg" genannt werden.
Meine Reaktion war erstmal nach vorne preschen und mich selbst davor in Schutz nehmen, indem ich meinte, das ich nicht nur, weil die Ärzte nicht weiter kommen, für "bekloppt" erklärt werde. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich dazu bereit erklärt habe.

Beim ersten Aufenthalt war mein ganzes Tun dahingehend, dass ich immer noch sagte,
dass ich gar nicht weiß, warum ich in der Klinik bin. Und was passiert, wenn man die Einstellung hat .....ich bin geschickt worden? Was passiert.......nichts, Wenn die Einstellung in Ablehnung endet, schafft man nichts. Wenn man nur darauf wartet, dass andere etwas für mich machen, fahre ich auch mit nichts nach Hause.
Letztendlich ging ich nach 10 Wochen mit noch mehr Problemen nach Hause, als ich bei der Aufnahme in die Klinik hatte.
Was war passiert; durch Gesprächstherapie sind wieder Ereignisse aus meiner Vergangenheit hochgekommen, die ich jetzt erstmal nicht verarbeiten konnte.
Nach einem Jahr kam der zweite Aufenthalt in der gleichen Klinik und ich bemerkte schon ganz schnell, dass mir dieser zweite Aufenthalt wahrscheinlich nicht helfen wird.
Ich fühlte mich völlig fehl am Platz. Um mich herum waren alles junge Frauen um die 20 Jahre. Alle litten an irgend einer Art von Magersucht. Alle Gruppen oder Gespräche richteteten sich nur auf dieses Thema aus. Nach zehn wochen ging ich nach Hause.
Inzwischen bekam ich von der Krankenkasse keine weitere ambulanten Therapiestunden mehr gewährt.  Ich versuchte mehr oder weniger mich aufrecht zu halten, es gelang mir aber nur schlecht.

In der Zeit danach habe ich micht komplett zurückgezogen, bekam Angst, wenn ich nur schon einkaufen fuhr. Habe immer mein Umfeld beobachtet und hatte immer Angst, nicht schnell weg zu kommen. Durch das Ganze begann ich falsch zu atmen bis hin zur Todesangst. Ich ging nirgendwo mehr hin, ging an kein Telefon und schon gar nicht öffnete ich  jemanden die Tür.
Ab jetzt lebte ich in kompletter sozialen Isolation.






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