Montag, 19. September 2011

Meine Seele wurde krank

Ab dieser Zeit bemerkte ich selbst, wie so langsam meine Kräfte schwanden. Ich war nicht mehr belastbar und geriet in einen Kreislauf von Selbstvorwürfen bis zum Hass gegen mich selbst. Ich machte mich, egal was kam, für alles selbst verantwortlich. Genau am  30. November 2004 rief mich mein Vater an, dass ich schnell kommen soll, weil meine Mutter total schlecht ging. Als ich ankam hatte meine Mutter Atemprobleme. Ich rief sofort den Hausarzt an und dieser hat mir angeboten, er würde den Notarztwagen bestellen. Es kam dann aber nur ein Krankentransport. Die haben meiner Mutter direkt an Sauerstoff gehangen. Sie wurde in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Nachmittags bin ich hin und ihr ging es noch schlechter, als vorher. Das Schlimmste war,  es gab kein Zimmer für meine Mutter....sie mußte auf dem Flur liegen.

Zum Ende der Besuchszeit ging es meiner Mutter etwas besser und ich bin etwa beruhig-
ter nach Hause gefahren.
Am nächsten Morgen erreicht mich gegen 10 Uhr ein Anruf von einer sehr aufgeregten Assitenzärztin, dass ich so schnell wie möglich ins Krankenhaus kommen soll und ich soll
mich beeilen, wenn ich meine Mutter noch mal lebend sehen möchte. Als ich ankam war
es schon zu spät. Meine Mutter verstarb am Morgen des 01. Dezember 2004 an einer Lungenembolie. Auf die Frage wie das passieren konnte, bekam ich zur Antwort, Verstrickung ungünstiger Umstände. Was sollte da alles hadern; das brachte mir meine
Mutter auch nicht wieder zurück. Mein Vater blieb in der Wohnung alleine; er versuchte selbst und alleine zurecht zu kommen. Ich bin immer hingefahren, habe seine Wäsche gewaschen und nach dem Rechten gesehen. Was man zu meinem Vater sagen muss, er litt schon seit ca. 2 Jahren an einer leichten Demenz.
Von da an liefen die nächsten Monate so an mir vorbei

Den  Rest Selbstbewußtsein und meine Selbstachtung habe ich seit 2005 mit der Einführung von HartzIV verloren. Das war alles so  verletzend und entwürdigendm dass ich echt gedacht habe, wo soll das noch hin führen. Ich war wirklich an der letzten Stufe in unserer Gesellschaft angekommen.
Die ewigen respressalien von der Arbeitsangentur und deren ständigen Drohungen, wenn du das nicht machst, dann...... konnte ich nicht mehr ertragen.
Plötzlich waren da Gedanken, die ich von  mir so nicht kannte. Das machte mir Angst.
Zuerst waren es nur Gedanken, die ich noch schaffte wegzudrängen. Irgendwann gingen sie nicht mehr weg aus meinem Kopf.   Für mich war klar - ich brauchte Hilfe!



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